Discussion:
komisches Verhalten
(zu alt für eine Antwort)
Jens-Olaf Lindermann
2024-01-09 09:14:00 UTC
Permalink
Moin,

liegt das an oldstandard? Mir wird bei footcite das Semikolon nicht mehr
dargestellt?

\documentclass{scrarticle}
\usepackage{fontspec}
\setmainfont{oldstandard}

\begin{filecontents}{\jobname.bib}

@article{mommsen1895,
title = {Rom},
author = {Mommsen, Theodor},
date = {1895},
journaltitle = {BJb},
volume = {16},
number = {4},
pages = {17--19},
}
}

\end{filecontents}
\usepackage[bibstyle=verbose, citestyle=authoryear-icomp, language=auto,
autolang=other,
dashed=true, maxcitenames=2, sorting=nyt, alldates=year]{biblatex}

\addbibresource{\jobname.bib}

\begin{document}

Text\footcite[Hier ist ein Semikolon; wird nicht dargestellt –]{mommsen1895}
Text\footnote{\cite[]{mommsen1895}: Hier ist ein Semikolon; wird
dargestellt. –}
A–B


\end{document}

Behelfe mir jetzt mit \cite in einer footnote, aber datt is ja nich der
Sinn vons Janze...

Ideen?

Nebenbei: Schönes Neues und Gruß
Jens
--
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Jakob Mendel
2024-01-09 20:19:49 UTC
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Hallo Jens-Olaf,

m. E. liegt das nicht an oldstandard. Mit LinLibertine erhielt ich
dasselbe Ergebnis.

Bei mir hilft, das gewünschte Semikolon (aber nur dieses) in geschweifte
Klammern zu setzen: {;} statt ;

Ich vermute biber bzw. biblatex mit einer automatischen Ersetzung des
Semikolons durch ein Komma hinter dem Effekt, kenne mich aber zu wenig
aus, um die genaue Ursache und eine Abhilfe anzugeben.

Nur am Rande: Die mit lualatex aus ";" (ohne geschweifte Klammern)
erzeugte Datei ist 6198 Byte groß, die aus "{;}" erzeugte nur 6196
Bytes. Das klingt für mich nach "Semikolon schreiben; Rückschritt [wie
auf der Schreibmaschine]; Semikolon mit Komma überschreiben", aber das
ist wirklich nur eine Vermutung.

HTH,
Jakob
Post by Jens-Olaf Lindermann
Moin,
liegt das an oldstandard? Mir wird bei footcite das Semikolon nicht mehr
dargestellt?
\documentclass{scrarticle}
\usepackage{fontspec}
\setmainfont{oldstandard}
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@article{mommsen1895,
  title = {Rom},
  author = {Mommsen, Theodor},
  date = {1895},
  journaltitle = {BJb},
  volume = {16},
  number = {4},
  pages = {17--19},
}
}
\end{filecontents}
\usepackage[bibstyle=verbose, citestyle=authoryear-icomp, language=auto,
autolang=other,
dashed=true, maxcitenames=2, sorting=nyt, alldates=year]{biblatex}
\addbibresource{\jobname.bib}
\begin{document}
Text\footcite[Hier ist ein Semikolon; wird nicht dargestellt
–]{mommsen1895}
Text\footnote{\cite[]{mommsen1895}: Hier ist ein Semikolon; wird
dargestellt. –}
A–B
\end{document}
Behelfe mir jetzt mit \cite in einer footnote, aber datt is ja nich der
Sinn vons Janze...
Ideen?
Nebenbei: Schönes Neues und Gruß
Jens
Jens-Olaf Lindermann
2024-01-10 07:29:09 UTC
Permalink
Moin Jakob,
m. E. liegt das nicht an oldstandard.  Mit LinLibertine erhielt ich
dasselbe Ergebnis.
aaaah verstehe (jetzt ein wenig besser). Immerhin betrifft es nicht nur
meine geliebte Font ;) Ähnliche Beobachtungen hatte ich übrigens auch
manchmal mit dem Halbgeviertstrich. Wenn ich ihn als '–' realisiere,
wurde er zu einem Minus-Zeichen, blieb aber bei '--'. Leider kann ich
das nicht mehr reproduzieren, deswegen habe ich es nicht erwähnt.

Im Moment löse ich das Problem wie geschildert oder werde auf Deine
Methode {;} zurückgreifen. Blöd (und komisch) bleibt's. Auch wegen der
Dateigrößenunterschiede.

Habe jetzt mal den Betreff angepaßt; der erste war wenig aussagekräftig.
Tut mir leid dafür!

Gruß
Jens
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Ulrike Fischer
2024-01-10 12:27:42 UTC
Permalink
Post by Jens-Olaf Lindermann
Moin,
liegt das an oldstandard? Mir wird bei footcite das Semikolon nicht mehr
dargestellt?
Text\footcite[Hier ist ein Semikolon; wird nicht dargestellt –]{mommsen1895}
Das postnote-Argument sollte normalerweise für Seitennnummern
genutzt werden, nicht für allgemeinen Text. biblatex gibt sich dort
eine Menge mühe, das Feld zu parsen und Dinge wie "S." einzufügen.
Siehe 3.15.3 Page Numbers in Citations.

Du könntest aber eine Featurerequest machen, dass ein Befehl
angeboten wird, mit dem lokal das Parsen abschalten kann. Irgendwie
sowas

\newcommand\donotparse[1]{#1}
Text\footcite[\donotparse{Hier ist ein Semikolon; wird nicht
dargestellt –}]{mommsen1895}
--
Ulrike Fischer
http://www.troubleshooting-tex.de/
Jens-Olaf Lindermann
2024-01-10 13:04:52 UTC
Permalink
Moin Ulrike,
Post by Ulrike Fischer
Das postnote-Argument sollte normalerweise für Seitennnummern
genutzt werden, nicht für allgemeinen Text.
Das wußte ich nicht... Na dann mache ich einfach den \cite Befehl in der
\footnote. Kein Problem. Ich hatte mich bloß gewundert, weil ich bisher
wohl einfach Glück hatte. Ich hatte im postnote sogar \enquote
Umgebungen und alles mögliche Zeugs drin: Alles korrekt umgesetzt.

Gruß
Jens
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Ulrich D i e z
2024-01-11 00:36:08 UTC
Permalink
Moin,
liegt das an oldstandard? Mir wird bei footcite das Semikolon nicht mehr dargestellt?
\documentclass{scrarticle}
\usepackage{fontspec}
\setmainfont{oldstandard}
\begin{filecontents}{\jobname.bib}
@article{mommsen1895,
  title = {Rom},
  author = {Mommsen, Theodor},
  date = {1895},
  journaltitle = {BJb},
  volume = {16},
  number = {4},
  pages = {17--19},
}
}
\end{filecontents}
\usepackage[bibstyle=verbose, citestyle=authoryear-icomp, language=auto, autolang=other,
dashed=true, maxcitenames=2, sorting=nyt, alldates=year]{biblatex}
\addbibresource{\jobname.bib}
\begin{document}
Text\footcite[Hier ist ein Semikolon; wird nicht dargestellt –]{mommsen1895}
Text\footnote{\cite[]{mommsen1895}: Hier ist ein Semikolon; wird dargestellt. –}
A–B
\end{document}
Behelfe mir jetzt mit \cite in einer footnote, aber datt is ja nich der Sinn vons Janze...
Ideen?
Bei mir scheint das mit dem Befehl \printtext zu funktionieren.

\printtext[<format>]{<text>} siehe 4.4.1 Data Commands.

\DeclareFieldFormat[<entrytype, ...>]{<format>}{<code>}
bzw.
\DeclareFieldFormat*{<format>}{<code>}
siehe 4.4.2 Formatting Directives.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich


\documentclass{scrarticle}
\usepackage{fontspec}
\setmainfont{oldstandard}

\begin{filecontents}{\jobname.bib}

@article{mommsen1895,
title = {Rom},
author = {Mommsen, Theodor},
date = {1895},
journaltitle = {BJb},
volume = {16},
number = {4},
pages = {17--19},
}
}

\end{filecontents}
\usepackage[bibstyle=verbose, citestyle=authoryear-icomp, language=auto, autolang=other,
dashed=true, maxcitenames=2, sorting=nyt, alldates=year]{biblatex}

\addbibresource{\jobname.bib}

\begin{document}
Text\footcite[\printtext{Hier ist ein Semikolon; wird dargestellt –}]{mommsen1895}
Text\footnote{\cite[]{mommsen1895}: Hier ist ein Semikolon; wird dargestellt. –}
A–B
\end{document}
Ulrich D i e z
2024-01-11 03:04:06 UTC
Permalink
Post by Ulrich D i e z
Bei mir scheint das mit dem Befehl \printtext zu funktionieren.
\printtext[<format>]{<text>} siehe 4.4.1 Data Commands.
\DeclareFieldFormat[<entrytype, ...>]{<format>}{<code>}
bzw.
\DeclareFieldFormat*{<format>}{<code>}
siehe 4.4.2 Formatting Directives.
Ich sollte vielleicht noch sagen:

Wenn man \printtext mit optionalem Argument im optionalen Argument eines
anderen Befehls verwendet, z.B. in einem optionalen Argument von
\footcite, sodass optionale Argumente ineinander verschachtelt sind,
muss man das optionale Argument dieses anderen Befehls in geschweifte
Klammern einschachteln, damit öffnende und schließende eckige Klammern
der verschachtelten optionalen Argumente einander richtig zugeordnet
werden.

Also nicht nur [...], sondern [{...}] .

Z.B.:

\documentclass{scrarticle}
\usepackage{fontspec}
\setmainfont{oldstandard}

\usepackage[dvipsnames, usenames]{color}

\begin{filecontents}{\jobname.bib}

@article{mommsen1895,
title = {Rom},
author = {Mommsen, Theodor},
date = {1895},
journaltitle = {BJb},
volume = {16},
number = {4},
pages = {17--19},
}
}

\end{filecontents}

\usepackage[bibstyle=verbose, citestyle=authoryear-icomp, language=auto, autolang=other,
dashed=true, maxcitenames=2, sorting=nyt, alldates=year]{biblatex}

\DeclareFieldFormat*{MyPrintTextFormat}{{\color{ForestGreen}#1}}

\addbibresource{\jobname.bib}

\begin{document}
Text\footcite[{\printtext[MyPrintTextFormat]{Hier ist ein Semikolon; wird dargestellt –}}]{mommsen1895}
Text\footnote{\cite[]{mommsen1895}: Hier ist ein Semikolon; wird dargestellt. –}
A–B
\end{document}



Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Jens-Olaf Lindermann
2024-01-11 08:25:11 UTC
Permalink
Moin Ulrich
Post by Ulrich D i e z
Bei mir scheint das mit dem Befehl \printtext zu funktionieren.
<...>

Super! Danke, Ulrich. – Deine Beschreibung würde ich ja gerne mal für
eine Deutsch-Latein-Klausur verwenden ;) Die würden schwitzen.

In diesem Sinne allen in dieser ng schönen Tag

sal.pl.
Jens
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Ulrich D i e z
2024-01-11 10:39:23 UTC
Permalink
Post by Jens-Olaf Lindermann
Moin Ulrich
Bei mir scheint das mit dem Befehl \printtext  zu funktionieren.
<...>
Super! Danke, Ulrich. – Deine Beschreibung würde ich ja gerne mal für eine Deutsch-Latein-Klausur verwenden ;) Die würden schwitzen.
Schon zu Schulzeiten meinten viele Lehrer, ich hätte ein
Schachtelsatzsyndrom. Bin wohl so geboren. ;-)

Deutsch-Latein-Klausur? Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische?
Macht man das heutzutage? Das hätte ich als Schüler gerne mal gehabt.
Bei uns ging damals das Übersetzen immer nur in die andere Richtung,
also vom Lateinischen ins Deutsche - Caesar, Cicero, Mark Aurel,
Seneca. Am liebsten mochte ich die Epistulae morales.

Wenn du für deine Klausurschreiberlinge einen längeren verworrenen
Text brauchst, gib ruhig Bescheid. Wenn dann wieder Zeit für mein
Fentanyl ist, schreibe ich drauf los... ;->

Mit freundlichem Gruß

Ulrich
Jens-Olaf Lindermann
2024-01-11 11:01:48 UTC
Permalink
Post by Ulrich D i e z
Deutsch-Latein-Klausur? Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische?
Heutzutage nur noch universitär (recht unbeliebt!) Übrigens auch
deutsch-altgriechisch.

Ich habe schallend gelacht! Danke für's nette Angebot – ich schreib
dann. In deutsch-altgriechisch hatte ich vor Urzeiten mal boshafterweise
aus Lichtenbergs Sudelbüchern [B333] die Feuer-Ordnung verwendet. Die
Gesichter waren sehenswert ;)

Man gibt oft Regeln über Dinge, wo sie unstreitig mehr Schaden als
Nutzen bringen. Was ich hier meine will ich mit einem Artikel aus einer
Feuer-Ordnung erläutern. Anwendung wird sich jeder in seinen
Wissenschaften zu machen wissen: Wenn ein Haus brennt, so muß man vor
allen Dingen die rechte Wand des zur Linken stehenden Hauses und
hingegen die linke Wand des zur Rechten stehenden Hauses zu decken
suchen. Die Ursache ist leicht einzusehen, denn wenn man zum Exempel die
linke Wand des zur Linken stehenden Hauses decken wollte, so liegt ja
die rechte Wand des Hauses der linken Wand zur Rechten und folglich,
weil das Feuer auch dieser Wand und der rechten Wand zur Rechten liegt,
(denn wir haben ja angenommen, daß das Haus dem Feuer zur Linken liege),
so liegt die rechte Wand dem Feuer näher als die linke, das ist die
rechte Wand des Hauses könnte wegbrennen wenn sie nicht gedeckt würde,
ehe die linke die man deckt wegbrennte, folglich könnte etwas wegbrennen
das man nicht deckt und zwar eher ehe etwas anderes wegbrennen würde
auch wenn man es nicht deckte, folglich muß man dieses lassen und jenes
decken. Um sich die Sache zu imprimieren darf man nur bemerken, wenn das
Haus dem Feuer zur Rechten liegt, so ist es die linke Wand, und liegt
das Haus zur Linken, die rechte Wand.

sal.pl.
Jens
--
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Carsten Vogel (TeXnicer)
2024-01-16 15:51:27 UTC
Permalink
Post by Jens-Olaf Lindermann
Post by Ulrich D i e z
Deutsch-Latein-Klausur? Übersetzen vom Deutschen ins Lateinische?
Heutzutage nur noch universitär (recht unbeliebt!) Übrigens auch
deutsch-altgriechisch.
Ich habe schallend gelacht! Danke für's nette Angebot – ich schreib
dann. In deutsch-altgriechisch hatte ich vor Urzeiten mal
boshafterweise aus Lichtenbergs Sudelbüchern [B333] die
Feuer-Ordnung verwendet. Die Gesichter waren sehenswert ;)
Romanus eunt domus. Und die Griechen auch ^^

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