Discussion:
Briefumschlag bedrucken
(zu alt für eine Antwort)
Martin Klaiber
2014-02-14 18:36:56 UTC
Permalink
Ich habe eine Verständnisfrage zum Bedrucken von Papier im Hoch- oder
Querformat und der Ausrichtung des Textes.

Konkret geht es darum, dass ich C6-Briefumschläge bedrucken möchte. Im
web fand ich Code dafür, der nach ein paar Anpassungen im Prinzip auch
gut funktioniert:

\documentclass[10pt]{scrlttr2}
\usepackage[margin=10mm,papersize={114mm,162mm},landscape,twoside=false]{geometry}
\usepackage{ngerman}
\usepackage[latin1]{inputenc}
\usepackage[T1]{fontenc}
\renewcommand{\familydefault}{\sfdefault}
\usepackage{helvet}
\setlength\parskip{0pt}
\pagestyle{empty}

\begin{document}

Mein Name

Meine Straße Nr

Plz Mein-Ort

\vspace{40mm}\large
\setlength\parindent{70mm}

Name Empfänger

Straße Empfänger

Plz Ort

\end{document}

Ich weiß, das ist nur ein schneller Hack, aber da ich normalerweise nur
Fensterbriefumschläge verwende, ist er für mich erstmal ok.

Zum Übersetzen benutze ich pdflatex:
This is pdfTeX, Version 3.1415926-2.4-1.40.13 (TeX Live 2012/Debian)

Das einzige Problem, und deshalb wende ich mich an die Gruppe: Der
Drucker transportiert die Umschläge nicht durch das Gerät, wenn sie
im Querformat eingeführt werden, er hätte sie gerne längs. Es ist
ein älterer Laserdrucker (LaserJet 4 Plus).

Am Umschlag liegt es nicht, es lässt sich mit A6-Papier auch
nachvollziehen. Das Problem scheint wohl zu sein, dass der Umschlag
"zu kurz" für den Abstand der Transportwalzen zueinander ist, wenn
man ihn quer einführt. Er wird zwar noch bedruckt, aber danach nicht
zum Fixierer transportiert, sondern bleibt einfach unterwegs liegen.
Führe ich dagegen ein A5-Blatt mit der kurzen Kante ein (die also so
breit ist wie A6 quer), wird das Blatt einwandfrei transportiert und
ausgeworfen.

Anyway: Ich muss den Umschlag nun also im Hochformat bedrucken und
frage mich, wie ich das am Besten erreiche: In der zweiten Zeile das
"landscape" rausnehmen? Und dann den ganzen Text rotieren? Oder ist
es sinnvoller, das fertige PDF zu rotieren? Oder gibt es noch eine
andere, bessere Lösung?

Vielen Dank für Eure Hilfe
Martin
Rolf Niepraschk
2014-02-14 19:25:51 UTC
Permalink
Am 14.02.2014 19:36, schrieb Martin Klaiber:
...
Post by Martin Klaiber
Anyway: Ich muss den Umschlag nun also im Hochformat bedrucken und
frage mich, wie ich das am Besten erreiche: In der zweiten Zeile das
"landscape" rausnehmen? Und dann den ganzen Text rotieren? Oder ist
es sinnvoller, das fertige PDF zu rotieren? Oder gibt es noch eine
andere, bessere Lösung?
Rotiere nachträglich. Macht die Sache übersichtlicher:

pdftk Eingabe.pdf cat 1west output Ausgabe.pdf

(rotiert um -90 Grad)

...Rolf
--
|| Rolf Niepraschk, email: Rolf (.) Niepraschk (at) gmx (.) de
|| Berlin, Germany
Martin Klaiber
2014-02-14 22:20:45 UTC
Permalink
Post by Rolf Niepraschk
Post by Martin Klaiber
Anyway: Ich muss den Umschlag nun also im Hochformat bedrucken und
frage mich, wie ich das am Besten erreiche: In der zweiten Zeile das
"landscape" rausnehmen? Und dann den ganzen Text rotieren? Oder ist
es sinnvoller, das fertige PDF zu rotieren? Oder gibt es noch eine
andere, bessere Lösung?
pdftk Eingabe.pdf cat 1west output Ausgabe.pdf
(rotiert um -90 Grad)
Danke! Auch für den Code. Bei Debian stable ist noch eine ältere
Version von pdftk dabei, ich musste 1west durch 1W ersetzen.

Das hat mit xpdf als Betrachter ausgezeichnet funktioniert, beim
Drucken war der Text auch richtig orientiert, aber so verkleinert, als
würde er auf A7-Breite gedruckt. Hatte dann im Quelltext rumgebastelt
(Option landscape rausgenommen, dafür Seitenverhältnis vertauscht),
brachte aber keine Verbesserung, war auch eher eine Verzweiflungstat.

Ich vermute der Fehler liegt im Druckerfilter (magicfilter, verwendet
pdftops und gs um PCL zu erzeugen). Ein manueller Aufruf von pdftops
bestätigte das, habe daraufhin die Option -origpagesizes ergänzt. Nun
zeigte gv die ps-Datei zwar richtig an, der Drucker druckte aber nun
wieder den Text quer auf Hochformat. Wie kann das sein? gv sollte doch
das gleiche Ergebnis liefern wie gs. Hatte mir daraufhin die Optionen
von gs im Druckerfilter angeschaut, ist aber nichts Besonderes gesetzt,
nur das Übliche (-sDEVICE=ljet4, -r600, -dSAFER, -dNOPAUSE, u.ä.).

Ich habe dann pdftops durch pdf2ps ersetzt, da ich gelesen hatte, dass
ersteres auf xpdf (bzw. poppler) basiert und letzteres auf gs, und das
brachte dann tatsächlich sowohl in gv wie auch beim Druck konsistente
Ergebnisse.

Verstanden habe ich es noch nicht, es braucht sich auch keiner Gedanken
darüber machen, ich schreibe es nur auf, falls jemand ebenfalls Debian
mit lprng und magicfilter benutzt und ähnliche Probleme hat. Nochmal
die Lösung in Kurzform: Nicht das PDF an den Drucker schicken, sondern
vorher mit pdf2ps ein PS daraus machen und das drucken.

Danke nochmals und Gruß
Martin
Axel Berger
2014-02-14 21:42:00 UTC
Permalink
Oder gibt es noch eine andere, bessere Lösung?
Du hast sicher schon gründlich gesucht, ob Du dem Druckertreiber nicht
Format und Ausrichtung des Papiers erklären kannst? Da die alle anders
sind läßt sich wenig genrelles dazu sagen.
Martin Klaiber
2014-02-17 10:04:53 UTC
Permalink
Post by Axel Berger
Oder gibt es noch eine andere, bessere Lösung?
Du hast sicher schon gründlich gesucht, ob Du dem Druckertreiber nicht
Format und Ausrichtung des Papiers erklären kannst?
Ja, der kann das nicht. Das ist im Prinzip ja nur ghostscript plus ein
paar Filter zur Vorverarbeitung. CUPS könnte Rotieren. Ich könnte auch
magicfilter erweitern. Oder die wenigen Umschläge ohne Fenster, die im
Jahr anfallen, wie bisher von Hand beschriften ;-)

Mal schauen, was ich mache.
Post by Axel Berger
Da die alle anders sind läßt sich wenig genrelles dazu sagen.
Ich dachte eher an eine bessere Lösung auf Paket-Ebene. Briefumschläge
müssen beispielsweise bei den meisten Druckern längs eingeführt werden,
es würde sich IMHO also anbieten, das Layout gleich so zu machen, wie
gedruckt werden soll, also im Hochformat. Die üblichen LaTeX-Lösungen
dafür, haben aber alle ein Querformat-Layout, so dass vor dem Drucken
gedreht werden muss.

Schöne Grüße
Martin
Markus Kohm
2014-02-17 11:02:14 UTC
Permalink
Post by Martin Klaiber
e üblichen LaTeX-Lösungen
dafür, haben aber alle ein Querformat-Layout, so dass vor dem Drucken
gedreht werden muss.
Beim Paket envlab kann man wählen, ob die Umschläge rotiert werden sollen
oder nicht. Siehe auch <http://www.komascript.de/mlabel.lco>. Alternativ
kann man natürlich auch Aufkleber für Umschläge drucken. Dafür gibt es mit
scrlttr2 sogar mehrere Möglichkeiten. Eine davon wird auch im Anhang des
KOMA-Script-Buchs diskutiert. Weitere gibt es ebenfalls auf komascript.de.
Siehe dazu u. a. denselben Link, sowie die Links in den Kommentaren zu
diesem Beitrag.

Gruß
Markus Kohm
--
KOMA-Script, eine Sammlung von Klassen und Paketen für LaTeX2e
Aktuell: KOMA-Script 3.12.1629 (siehe <http://www.komascript.de/current>)
Anleitung: <http://prdownload.berlios.de/koma-script3/scrguide-20131219.pdf>
Martin Klaiber
2014-02-18 12:14:49 UTC
Permalink
Post by Markus Kohm
Beim Paket envlab kann man wählen, ob die Umschläge rotiert werden
sollen oder nicht. Siehe auch <http://www.komascript.de/mlabel.lco>.
Vielen Dank! Schaue ich mir an.

Schöne Grüße
Martin

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