Post by Peter NiessenPost by Philipp Reichmuth===================================
[Mehrsprachiges Minimalbeispiel mit UTF-8]
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Dazu brauchst du ein halbwegs neues inputenc-Paket.
In inputenc.sty steht schlicht nichts erhellendes.
Wenn du ein halbwegs aktuelles MikTeX hast, steht die Dokumentation
unter texmf\doc\latex\base\inputenc.dvi. Sehr aussagekräftig ist die
für den Einsteiger tatsächlich nicht.
Post by Peter NiessenAber kein Sterbenswörtchen darüber wann denn welche CP angebracht
ist. Getestet habe ich dann (unter Windows) ansinew was auch bis auf
das \euro alles richtig macht. Ausserdem ist bei jedem Schriftsatz
mal ein Zeichen dabei oder auch nicht. Was nun?
Du mußt zwischen Eingabekodierung deines Dokuments, Zeichenvorrat deiner
Schriften, Fontkodierung etc. unterscheiden. Du kannst nur die Zeichen
direkt eingeben, die in der Eingabekodierung deines Dokuments enthalten
sind; unter Windows ist das dann in der Regel Codepage 1252 (also ANSI
+ Eurozeichen), wenn du nicht speziell einen Editor verwendest, der
UTF-8 (oder andere Kodierungen) versteht. Genau diese Kodierung muß
dann bei inputenc angegeben werden, deswegen brauchst du die
inputenc-Anleitung auch im Grunde nicht zu lesen. Zeichen, die du mit
deinem Editor nicht in der Eingabekodierung deines Dokuments
unterbringen kannst, kannst du nicht direkt eingeben.
Der Zeichenvorrat irgendwelcher Fonts bei der Eingabe im Editor ist eine
andere Sache. Die meisten Windows-Schriften verstehen wesentlich mehr
als CP1252 (nämlich WGL4,
http://www.eu.microsoft.com/typography/otspec/wgl4.htm, worin die
meisten europäischen Sprachen darstellbar sind).
Der Zeichenvorrat bei der Ausgabe ist wieder was anderes, der hängt von
den Fonts und Fontkodierungen ab und hat mit inputenc nichts zu tun;
darauf, was LaTeX da verwendet, nimmst du eher mit fontenc und durch die
Wahl entsprechender Fonts Einfluß
Post by Peter NiessenMich kratzt das nicht sehr, aber ich muss ausländischen Mitbürgern
sagen können: nimm die xxSchrift und mein LaTeX kann das dann.
Um was für Sprachen geht es denn, mit was für Betriebssystemen arbeiten
die, mit was für Software geben sie ihre Texte ein? Wenn du ihnen
sagst, sie sollen UTF-8 verwenden, kann das dein LaTeX wahrscheinlich
oder du kannst es ihm beibringen, die Frage ist nur, ob die das können.
Post by Peter NiessenAber dann schon nächtes Problem: TeXnic ist nicht bereit in jeder
Windoofschrift zu agieren. Grummel!
Stimmt. Für Dokumente in UTF-8 ist TeXnicCenter keine gute Wahl, das
kann es m.W. immer noch nicht. Ich würd mich dann schon mal an einen
anderen Editor wie z.B. Notepad, SCiTE oder Emacs gewöhnen. ;)
Post by Peter NiessenWas passiert wenn mir Einer einen Text in zb Griechisch gibt? (noch
habe ich das nicht getest).
Theoretisch solltest du den verarbeiten können, man braucht nur ggf.
zusätzliche Kodierungsoptionen für die Ausgabe (beim fontenc-Paket).
Wenn der Text dann in UTF-8 ist, ist mit einem guten TeX-Editor es kein
Problem, in anderen Kodierungen sieht es möglicherweise im Editor
komisch aus, stimmt dann
aber bei der Ausgabe.
Post by Peter NiessenNachtrag an W$-Benutzer: Ich benutze Allchars um die Tücken von W$ zu
umgehen. Funkt so ungefähr wie unter Linux, und ergibt zb. æ Æ mit
\ctrl ae Vorausgesetzt der geneigte Leser kann utf8 im Reader lesen.
Kleine Eigenwerbung: das geht auch einfacher, z.B. für die meisten
europäischen Sprachen und Umschriftalphabete (außer IPA) mit
entsprechenden erweiterten Tastaturbelegungen. Kuck mal auf
http://tinyurl.com/2aeja ;) Sorry für die Anleitung im DOC-Format,
Acrobat hat Probleme mit dem Unicode-Font (yeah! Toll!), aber es gibt ja
immerhin das Gleiche auch auf der Website als HTML.
Philipp