Discussion:
\vfill funktioniert nicht
(zu alt für eine Antwort)
Louisa Seifer
2004-11-21 15:37:23 UTC
Permalink
Hallo Latex-Freunde,

ich habe eine Frage. Ich habe in meinem pdf-Dokument oftmals
unnatürlich große Abstände zwischen den Absätzen. Beispielsweise auf
Seite n, wenn auf der nachfolgenden Seite n+1 oben eine Graphik ist,
die nicht mehr ganz auf n paßt. Dann werden die Absätze auf n ziemlich
weit auseinander gesetzt. (Das Vorziehen weiteren Textes von n+1 auf n
mußte ich unterbinden, weil es inhaltlich nicht paßt.)

Ich habe dazu in meinem Dokument locker ein paar \vfill oder
\vspace{\fill} eingestreut, aber das bringt nicht die erwünschte
Wirkung. Vielmehr verschwinden die NACH dem \vfill befindlichen
Absätze mitunter ganz. Was habe ich falsch gemacht?

vielen Dank
Louisa
Martin Scharrer
2004-11-21 18:48:46 UTC
Permalink
Post by Louisa Seifer
ich habe eine Frage. Ich habe in meinem pdf-Dokument oftmals
unnatürlich große Abstände zwischen den Absätzen. Beispielsweise auf
Seite n, wenn auf der nachfolgenden Seite n+1 oben eine Graphik ist,
die nicht. Dann werden die Absätze auf n ziemlich
weit auseinander gesetzt. (Das Vorziehen weiteren Textes von n+1 auf n
mußte ich unterbinden, weil es inhaltlich nicht paßt.)
Standardmäßig verteilt Latex die Absätze so, dass alle Seiten mit der selben
Unterkante abschließen. Das soll bei Büchern mit viel Text oder z.B.
Zeitungen auch so sein, führt aber bei manchen anderen Textarten (z.B.
technischen Arbeiten mit vielen Abbildungen, Auflistungen und Tabellen) zu
dem weiten auseinanderziehen von Text.
Verhindern kann man das durch Abschalten dieser Vorgehensweise mit
"\raggedbottom" im Präampel.
Post by Louisa Seifer
Ich habe dazu in meinem Dokument locker ein paar \vfill oder
\vspace{\fill} eingestreut, aber das bringt nicht die erwünschte
Wirkung. Vielmehr verschwinden die NACH dem \vfill befindlichen
Absätze mitunter ganz. Was habe ich falsch gemacht?
So was sollte man nicht tun. Wenn dann nur ganz am Schluß wenn alles andere
fertig ist und dann nur als Notlösung.
Wenn man die Mechanismen von Latex nicht kennt (z.B. das oben erwähnt
Feature) kommt bei solchen Aktionen selten das gewünschte herraus.
Lass die \vfill's weg und benutzt das "\raggedbottom".

Grüße
Martin Scharrer
Louisa Seifer
2004-11-22 11:28:44 UTC
Permalink
Martin Scharrer <***@madmarty.de> wrote in message news:<***@uni-berlin.de>...

Hallo Martin,

vielen Dank für diesen Beitrag, ich habe durch diesen einfachen Befehl
hin bekommen, was ich seit einiger Zeit vergeblich versucht hatte. Das
war wirklich ein super Tipp! Zur Belohnung habe ich Dir was kleines
Lustiges per email geschickt.

Es ist wirklich so, daß manche Poster Anfängerprobleme wesentlich
besser verstehen und nachvollziehen können, als andere. Sieh mal in
meinem Thread "\makeindex einspaltig", da sind zweifellos
qualifizierte Tipps dabei, aber wenn ich die nutzen könnte, würde ich
niemals so eine Frage stellen! Ich brauche dort im Prinzip nur einen
Präambel-Schnipsel für die Formatierung von einem Index, aber die
Antworten gehen dahin, daß man es "selbst stricken" soll. (Das macht
hier so ziemlich jeder mit allem und jedem.) Und wenn man dann endlich
irgend etwas schiefes zusammen gebaut hat, schlagen sie die Hände
überm Kopf zusammen und sagen "ganz, ganz schlimm".

vielen freundlichen Dank
Louisa
Post by Martin Scharrer
Post by Louisa Seifer
ich habe eine Frage. Ich habe in meinem pdf-Dokument oftmals
unnatürlich große Abstände zwischen den Absätzen. Beispielsweise auf
Seite n, wenn auf der nachfolgenden Seite n+1 oben eine Graphik ist,
die nicht. Dann werden die Absätze auf n ziemlich
weit auseinander gesetzt. (Das Vorziehen weiteren Textes von n+1 auf n
mußte ich unterbinden, weil es inhaltlich nicht paßt.)
Standardmäßig verteilt Latex die Absätze so, dass alle Seiten mit der selben
Unterkante abschließen. Das soll bei Büchern mit viel Text oder z.B.
Zeitungen auch so sein, führt aber bei manchen anderen Textarten (z.B.
technischen Arbeiten mit vielen Abbildungen, Auflistungen und Tabellen) zu
dem weiten auseinanderziehen von Text.
Verhindern kann man das durch Abschalten dieser Vorgehensweise mit
"\raggedbottom" im Präampel.
Post by Louisa Seifer
Ich habe dazu in meinem Dokument locker ein paar \vfill oder
\vspace{\fill} eingestreut, aber das bringt nicht die erwünschte
Wirkung. Vielmehr verschwinden die NACH dem \vfill befindlichen
Absätze mitunter ganz. Was habe ich falsch gemacht?
So was sollte man nicht tun. Wenn dann nur ganz am Schluß wenn alles andere
fertig ist und dann nur als Notlösung.
Wenn man die Mechanismen von Latex nicht kennt (z.B. das oben erwähnt
Feature) kommt bei solchen Aktionen selten das gewünschte herraus.
Lass die \vfill's weg und benutzt das "\raggedbottom".
Grüße
Martin Scharrer
Malte Rosenau
2004-11-22 19:29:58 UTC
Permalink
Post by Louisa Seifer
vielen Dank für diesen Beitrag, ich habe durch diesen einfachen
Befehl hin bekommen, was ich seit einiger Zeit vergeblich
versucht hatte. Das war wirklich ein super Tipp! Zur Belohnung
habe ich Dir was kleines Lustiges per email geschickt.
Es ist wirklich so, daß manche Poster Anfängerprobleme
wesentlich besser verstehen und nachvollziehen können, als
andere. Sieh mal in meinem Thread "\makeindex einspaltig", da
sind zweifellos qualifizierte Tipps dabei, aber wenn ich die
nutzen könnte, würde ich niemals so eine Frage stellen! Ich
brauche dort im Prinzip nur einen Präambel-Schnipsel für die
Formatierung von einem Index, aber die Antworten gehen dahin,
daß man es "selbst stricken" soll. (Das macht hier so ziemlich
jeder mit allem und jedem.) Und wenn man dann endlich irgend
etwas schiefes zusammen gebaut hat, schlagen sie die Hände
überm Kopf zusammen und sagen "ganz, ganz schlimm".
\raggedbottom ist oft "ganz, ganz schlimm". Wenn Du eine
einseitige Seminararbeit schreibst, ist es wohl akzeptabel, aber
bei einem richtigen Buch kommst Du damit nicht weit.


Gruß,
Malte
Martin Scharrer
2004-11-22 21:09:04 UTC
Permalink
Post by Malte Rosenau
\raggedbottom ist oft "ganz, ganz schlimm". Wenn Du eine
einseitige Seminararbeit schreibst, ist es wohl akzeptabel, aber
bei einem richtigen Buch kommst Du damit nicht weit.
Also ich schreibe momentan an meiner Masterthesis (~ 90 Seiten insgesamt).
Da ich Ingenieur für Elektro-/Informationstechnik bin ist das nur die
Ausarbeitung bzw. Beschreibung meiner erstellten Platine u. meines
Quellcodes. Es handelt sich deshalb dabei um >80% Abbildungen, Auflistungen
und Tabellen. (Ist auch so Vorgabe des Profs.: "Fließtext ist nicht
sinnvoll.").
Das ist ohne \raggedbottom kein Spaß. Besonders weil ich auch öfters mal
eine \clearpage drin habe um die Abschnitte besser abzugliedern. Ein
itemerize das auf die ganze Seitehöhe gezogen wird sieht nicht schön aus.
Und ich wahr heilfroh als ich das nofloat-Packet entdeckte!

Bei einem richtigen Buch (-> viel Fließtext) ist das natürlich wieder eine
ganz andere Sache. Da würd ich oben genanntes auch nicht machen.

Grüße
Martin

Martin Scharrer
2004-11-22 20:57:43 UTC
Permalink
Post by Louisa Seifer
Hallo Martin,
vielen Dank für diesen Beitrag, ich habe durch diesen einfachen Befehl
hin bekommen, was ich seit einiger Zeit vergeblich versucht hatte. Das
war wirklich ein super Tipp! Zur Belohnung habe ich Dir was kleines
Lustiges per email geschickt.
Ach so du warst das. Hab's leider gleich im Reflex als potentiellen
Virus/Spam gelöscht da ich deinen Absender nicht wiedererkannt hab.
Tschuldige. (Der Latex-Betreff hat mich zwar zögern lassen aber leider
nicht lange genug)
Post by Louisa Seifer
Es ist wirklich so, daß manche Poster Anfängerprobleme wesentlich
besser verstehen und nachvollziehen können, als andere. Sieh mal in
meinem Thread "\makeindex einspaltig", da sind zweifellos
qualifizierte Tipps dabei, aber wenn ich die nutzen könnte, würde ich
niemals so eine Frage stellen! Ich brauche dort im Prinzip nur einen
Präambel-Schnipsel für die Formatierung von einem Index, aber die
Antworten gehen dahin, daß man es "selbst stricken" soll. (Das macht
hier so ziemlich jeder mit allem und jedem.) Und wenn man dann endlich
irgend etwas schiefes zusammen gebaut hat, schlagen sie die Hände
überm Kopf zusammen und sagen "ganz, ganz schlimm".
Ja, da Latex sehr vielfältig ist gibt es halt viele Wege.
Und oft muss man sich leider was Größeres zusammenbauen um nicht durch einen
Befehl andere zu beeinflussen, o.ä.
Aber das schöne an Latex ist ja gerade das man es selbst verändern kann und
ihm nicht hilflos ausgeliefert ist.

Schlimm ist es halt wenn man als Anfänger etwas braucht was ansonsten sehr
selten verwendet wird. Dann hat man kein Paket dafür und steht dumm da.
Glücklicherweise hatte ich jetzt Zeit mich genauer in LaTeX und in TeX
einzuarbeiten. Dann versteht man einiges besser und kommt so viel besser
zurecht.

Grüße
Martin Scharrer
Ulrike Fischer
2004-11-22 09:27:21 UTC
Permalink
Post by Louisa Seifer
Ich habe dazu in meinem Dokument locker ein paar \vfill oder
\vspace{\fill} eingestreut, aber das bringt nicht die erwünschte
Wirkung. Vielmehr verschwinden die NACH dem \vfill befindlichen
Absätze mitunter ganz. Was habe ich falsch gemacht?
Ich weiß es nicht, mir ist es noch nie gelungen, Absätze mit \vfill
verschwinden zu lassen. Mach mal ein Minimaldokument.
--
Ulrike Fischer
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